Historie des Faschingskomitee Frastanz (FKF)
Die Gründungsversammlung des Faschingskomitees Frastanz fand am 11.11.1964 im Gasthaus Stern in Frastanz statt.
1963 am Rosenmontag kamen unter dem Usrüfer Leo Bertsch (genannt „Trückle“) nur noch ca. 10 bis 12 Personen als Brauchtumsgruppe beim Gasthof Stern an. Dieses Brauchtum war also vom aussterben bedroht.
Da beschlossen an diesem Abend ca. 15 Personen aus Frastanz, sich um diesen alten Brauch zu kümmern und ihn wieder neu zu organisieren.
Ein Jahr später, am 11.11.1964 um 11:11 traf man sich wieder im Gasthaus Stern, um ein Komitee zu gründen. Nach einer mehrstündigen Debatte kam man dann doch noch zu einem Ergebnis, wobei man einen so genannten „Elferrat“ gründete.
Als Präsident wurde Ludwig Gort (Baumeister) gewählt. Vizepräsident wurde Alfons Amann (Baumeister), Kassier Karlheinz Klohs und Schriftführer Herbert Rangger.
Nach einer heftigen Diskussion um unsere erste Kopfbedeckung warfen dann gleich vier Mann wieder das Handtuch.
Von da an wurde das Schaaner-Ried langsam wieder aufgebaut und weiter gepflegt. Ab 1966 begann man dann, nach dem Schaaner-Ried-Umzug einen Maskenball abzuhalten. 3 Jahre lang brachten die Komiteeler diesen Maskenball mit großen Problemen und viel Turbolenzen über die Bühne.
1969 entstanden Schwierigkeiten wegen der Saalgestellung. Die Wirtefamilie Christl und Herbert Wieser vom Gasthof Stern legten dem Präsidium einen Vertrag zur Nützung vor, der nicht akzeptieret werden konnte. Also stand man ohne Saal da. Hans Huber und Hans Magnes wurden deshalb vom Präsidenten mit der Aufgabe betraut, einen geeigneten Saal für den Ball zu finden.
Die beiden wurden nach vielen und langen Gesprächen außerhalb von Frastanz, nämlich in Göfis, fündig. Somit war man 3 Jahre im Gasthof Lehrerhof mit der Hausmusik des Faschingskomitees, den „Sunny Boys“, und mit tollen Gardeauftritten tätig. Es herrschte immer eine tolle Stimmung und die Bälle wurden mit mehr Ruhe und Übersicht über die Bühne gebracht.
Aber nach einem Irrtum des Präsidenten Ludwig Gort stand man dann plötzlich wieder ohne Saal da. Der Präsident empfahl sodann dem Ballkomitee, Kontakt mit seinem Jagdkollegen Tschann, dem ehemaligen Pächter der Schattenburg in Feldkirch, aufzunehmen. Diese Gespräche konnten positiv abgeschlossen werden.
Der Feldkircher Kulturstadtrat Fritz Pichlkastner begrüßte die Frastanzer mit großer Freude. 1974 führte man dann den Ball letztmalig durch. Präsident Ludwig Gort besuchte das Komitee kurz nach dem Ball, obwohl bereits vom Tode gezeichnet, und wünschte allen noch alles Gute und viel Erfolg. Es war leider der letzte Auftritt des ehemaligen Präsidenten. Sein letzter Wunsch kam per Telefon aus dem Bludenzer Spital zu einer laufenden Sitzung im Gasthaus Kreuz, wo Hans Magnes als sein Nachfolger gewählt werden sollte. Aber Ludwigs Wille war, dass Hans Huber sein Nachfolger werden möge. Dem wurde von Seiten des Faschingskomitees nachgekommen.
Vor seiner Wahl zum Präsidenten war Hans Huber von 1968 bis 1974 als Kassier tätig. In dieser Funktion hatte er damals die schöne Landauer Kutsche um fünfhundert Schilling gekauft. Er hatte sie von einem Frastanzer Bauer erworben, dem sie aber gar nicht gehörte. Der eigentliche Besitzer war ein Schweizer Kaufmann, der sie einige Zeit in Frastanz untergestellt, aber nie wieder abgeholt hatte.
Die erste Amtshandlung von Hans Huber als Präsident war, den Umzug und den Schaaner-Ried-Ball zeitlich zu trennen. Er war von 1974 bis 1990 Präsident, wobei er während dieser Zeit viele tolle Gardebälle mit Auftritten von internationalen Spitzengruppen organisiert hatte. Diese Bälle waren im ganzen Oberland bekannt und beliebt.
Ein großes Aushängeschild war in dieser Zeit die Garde des Faschingskomitees. Sie sorgte mit ihren glanzvollen Auftritten in Deutschland, der Schweiz, aber auch vor heimischem Publikum für großes Aufsehen. 1989 fand dann leider der letzte Gardeball statt.
Die ganztägigen Frühschoppen mit international bekannten Kapellen und Musikgruppen sorgten immer wieder für tolle Stimmung und eine volle Vereinskassa.
1990 übergab Hans Huber seine Präsidentschaft an Markus Berginz, der das Komitee bis zum heutigen Tag mit sehr viel Einsatz führt. In den bisherigen 13 Jahren seiner Amtszeit hat er mit seinen hervorragenden Mitgliedern ein Team gebildet, welches das Schaaner-Ried Fahren zu einer überregional bedeutenden Faschingsveranstaltung wachsen ließ. Das Komitee ist im ganzen Land ein Vorbild dafür, was eine kleine Gruppe engagierter Leute zu Stande bringen kann. Es wurden große Umzüge, ein Landesnarrentag und viele weitere wichtige Projekte (Wagenbau, Kutschenrenovierung, Wagenschuppenbau…) erfolgreich abgewickelt. Das sorgte für großes Ansehen.
Bis zum heutigen Tag arbeitet das Faschingskomitee daran, das Schaaner-Ried Brauchtum in Frastanz hochleben zu lassen und für die Zukunft weiter zu erhalten.
Entwurf erstellt von Hans Huber zur Festsitzung am 11.11.2003